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Y**E
Die Frau an Chagalls Seite
Der Aufbau Verlag hat vor einiger Zeit eine Romanbiografie-Reihe über Frauenfiguren gestartet, die im Schatten von großen Künstlern stehen – ein Thema, das mich stark fasziniert. In „Madame Picasso“ von Anne Girard war es Eva Gouel, die mit den schwierigen Launen eines exzentrischen Künstlers zu kämpfen hatte. Nun machte ich Bekanntschaft mit Ida Chagall. In "Die Tochter des Malers" zeichnet Gloria Goldreich das Porträt einer starken und doch ambivalenten Frau, die während der Judenverfolgung in Frankreich eine unglaubliche Willens- und Tatkraft entwickelt, ihre mentale Abhängigkeit von ihrem dominanten Vater jedoch nicht ablegen kann.Schon als junge Frau beugt sie sich stets dem Willen ihres Vaters, auch dann, als er sie zwingt, ein uneheliches Kind von ihrem Geliebten Michel abzutreiben und ihn zu heiraten. Die Autorin versteht es, die typischen Ängste und Sorgen der Emigranten, die ständig auf der Flucht waren, spürbar zu machen. Idas Mutter hat sich zwar nach der Flucht aus Russland und aus Berlin nun ihr Zuhause in Paris so schön wie möglich eingerichtet, doch sie lebt immer noch in der Vergangenheit und klammert sich an die friedlichen Tage im russischen Dorf Witebsk. Marc Chagall trauert ebenfalls der glücklichen Zeit nach und verarbeitet seine Gedanken und Gefühle in seinen Gemälden. Nun verstehe ich auch, was ihn sowohl zu den düsteren als auch fantasievollen und verträumten Motiven antrieb. Chagall malte die Landschaften der Heimatlosen, Häuser und Räume ohne Böden, umherirrende Tiere und schwebende Liebende. Seine Werke werden in Paris begeistert aufgenommen. Schriftsteller, Dichter, Intellektuelle und Diplomaten treffen sich regelmäßig zu Salonabenden in ihrem Haus. Während Marc und Bella ihre Freundschaften mit der intellektuellen und künstlerischen Elite von Paris kultivieren, arbeitet sich Ida zielstrebig in die Kunstszene ein und erobert mit ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung nicht nur die Pariser, sondern auch die Londoner Gesellschaft.Währenddessen spitzt sich die Lage für die jüdische Bevölkerung zu. Faschisten und Nationalsozialisten gelangen an die Macht. Der Einmarsch der Deutschen in Frankreich ist zu befürchten und Ida drängt ihre Eltern, sich in Sicherheit zu bringen. Ihr sturer Vater ist jedoch so von sich und seinem Ruf als Künstler überzeugt, dass er keine Notwendigkeit sieht zu flüchten. Zuflucht sucht er eher in seinem künstlerischen Schaffen, das ihm wichtiger ist als menschliche Einzelschicksale. So begleiten wir Ida auf einem hürdenreichen Weg in mannigfaltigen Rollen: als Tochter, Modell, Kunsthändlerin, Sekretärin und Beschützerin. Trotz einiger Wiederholungen gelingt es Gloria Goldreich, diese für Außenstehende kaum nachvollziehbare gegenseitige Abhängigkeit zu verdeutlichen. „Die Frau an Chagalls Seite“ – so hätte man Ida und den Titel dieses Buches auch ohne weiteres nennen können.
A**R
Langweilig, langatmig, die Hälfte des Buches überflüssig
Ich bin absoluter Fan der Bücherreihe und habe bereits einige Bücher davon regelrecht verschlungen.Aber dieses Buch war furchtbar. Die Sätze sind viel zu detailreich, viel zu lange, viele Informationen regelrecht unnötig. Schon nach Seite 10 wollte ich aufgeben.Das Buch ist sehr langatmig und langweilig, ständig gibt es Rückblicke auf immer dieselben Momente in der Vergangenheit.Bis jetzt habe ich keine Idee, wieso genau die Autorin über 500 Seiten gebraucht hat; die eigentlich interessante Handlung (die Zeit während des Kriegs) ist bereits in der Mitte abgeschlossen. Ab da habe ich keine interessante Handlung mehr erfasst, man hätte das Buch nach Kriegsende beenden können, die gesamte restliche Hälfte war meines Erachtens somit einfach nur unnötig.Chagall an sich ist im Buch unfassbar nervtötend, ebenso wie das ständige Duckmäusern von Ida und Gejammer von Bella. Sie wirken überhaupt nicht sympathisch.Schade.
A**R
Unterhaltsam und gut recherchiert, ein Genuss.
Das Buch hat mir die Kunst Chagalls sehr viel näher gebracht. Zumindest verstehe ich jetzt, aus welcher Motivation seine Arbeiten entstanden. Dass seine Tochter einen großen Anteil an seinem Erfolg hatte, war mir ganz unbekannt. Ich habe immer wieder recherchiert wie nah der Roman an den bekannten Tatsachen blieb und war sehr froh, ihn entdeckt zu haben. Für mich eine Bereicherung und ganz ohne Kitsch, womit ich angesichts des Titelbildes kaum gerechnet hatte.
Ä**0
Die Tochter des Malers
Das Buch schildert das Leben des Malers Chagall und seiner Familie bzw seiner Tochter. Ein Künstler hat natürlich seine Allüren, aber ich fand es schon sehr unangemessen, wie er seine Tochter ausgenutzt hat. Sie hat ihm vieles aus dem Weg geräumt, was sie auch gern gemacht hat, obwohl sie lange Zeit auf ein eigenes Leben verzichten musste. Für ihn war es aber selbstverständlich. Man bekommt einen tiefen Einblick in beider Leben.
B**T
Die Tochter des Malers
Ein sehr interessanter Roman und gut zu lesen. Man fragt sich immer wieder: was beruht tatsächlich auf Tatsachen oder wie weit geht die Fantasie der Schriftstellerin. Gut aufgebaute Handlung.- Diese Reihe (Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe) ist sehr gut aufgebaut. Ich habe schon mehrere Bände. -Brigitte Forkert
ترست بايلوت
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