Die Nickel Boys: Roman
M**E
Great story
Great read
O**I
Erschütternde Schilderung einer Besserungsanstalt in den sechziger Jahren im schwarzen Amerika
Die Besserungsanstalt Nickel Academy ist eine Anstalt für männliche Jugendliche, die auf die schiefe Bahn geraten sind. Sie ist aber auch ein Ort für Missbrauch, für Brutalität und Ausnutzung – ein Ort der Hölle schon auf Erden! Und schwarze Jungs haben es nochmal schwerer - Lebensmittel, die für sie gedacht sind, werden von der Anstaltsleitung an Lokale verscherbelt.Der 16-jährige Elwood, der bei seiner Großmutter aufwächst, intelligent und fleißig ist, wird durch eine Ungerechtigkeit hier eingesperrt. Sein ‚Vergehen‘ war, beim Trampen in ein Auto zu steigen, das von einem Schwarzen geklaut worden war. Aber in den sechziger Jahren in Florida herrscht noch Rassentrennung und Rassismus – da wird auch beim Recht noch mit zweierlei Maß gemessen.Als nach mehreren Jahrzehnten Archäologiestudenten Knochen von Jugendlichen finden, sind etliche den Unterlagen der ehemaligen Besserungsanstalt nicht zuzuordnen und bleiben namenlos. Der Ich-Erzähler Elwood liest 1800 km entfernt in der Presse davon und ihm kommen auch nach dieser langen Zeit die ganzen schrecklichen Erinnerungen wieder hoch.Das Buch ist sehr aufwühlend und für Zartbesaitete absolut nicht geeignet, noch dazu, wenn einem bewusst wird, dass der Autor von wahren Begebenheiten inspiriert wurde. Besondere Intensität erlangt es auch immer wieder durch die eingestreuten Aussagen von Martin Luther King, dessen Fan Elwood ist. Dadurch tritt der Kontrast zwischen dem Traum vom Reverend und der Realität noch mehr zu Tage!
S**I
Wenig Buch für viel Geschichte
Dieses Buch ist zunächst sehr beeindruckend. Colson Whitehead hat einen grandiosen Erzählstil, locker, plastisch und auch irgendwie poetisch, und wohl mit einiger Berechtigung renommierte Preise erhalten.Hier erzählt er die tragische Geschichte von Elwood Curtis, der 1962 mit 16 Jahren unschuldig in die Nickel Academy eingewiesen wurde, eine Besserungsanstalt für Jungen, die eine Schule sein sollte und ein Straflager war, in dem die Jungen brutal gequält wurden. Elwood ist schwarz und damit ganz unten in der Hackordnung. Auch die weißen Jungs haben nichts zu Lachen in der Nickel Academy, die Schwarzen werden allerdings schlimmer als Tiere behandelt, nur um ein paar unmenschliche Wärter zu bereichern oder zu amüsieren.Das ist eine tragische und anrührende Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht und somit sogar Skandalöses offen legt. Seltsamerweise hat mich dieses Buch längst nicht so erschüttert wie es sollte. Die Erzählweise ist bisweilen sehr sprunghaft. Es kommt vor, dass man in einem kurzen Absatz von Elwoods Situation zur Jugend seiner Großmutter und dann zu einer Episode aus dem Leben seiner Mutter springt. Hier wird sehr viel kurz angerissen, was vom Grundsatz her grauenhaft ist, aber zu oberflächlich behandelt wird, um wirklich zutreffen. Da steckt oft ein Drama im Nebensatz, das ein Kapitel verdient hätte.Auch die Botschaft wird ein wenig verwässert. Natürlich trifft man hier auf Machtmissbrauch, Korruption und brutalste menschenverachtende Praktiken, nur haben im Nickel die Weißen Insassen auch einiges zu erleiden. Als Fanal gegen den Rassismus angepriesen, zeigt das Buch schreckliche Zustände, bei denen es den Weißen schlecht geht und den Schwarzen noch einmal schlechter. Das ist furchtbar und eine Geschichte, die erzählt werden muss, aber erst am Ende ein klares Statement gegen Rassismus. Man hat bis kurz vor Schluss immer das Gefühl: Komisch, ich müsste viel erschütterter sein.Vielleicht hätten diesem Buch ein paar Seiten mehr ganz gut getan. Trotzdem ist es ein gutes Buch, das am Ende doch berührt und dem man nur vorwerfen kann, dass es eher damit hätte anfangen können.
A**.
Besserungsanstaltsadismus und Rassismus in Florida Anfang der Sechziger Jahre
Dieses Buch beruht auf einer wahren Begebenheit in Florida, Anfang der Sechziger Jahre in der Dozier School of Boys. Im Buch wird daraus die Besserungsanstalt Nickel Akademy. Hier bringt Whitehead schonungslos den tief verwurzelten Rassismus und das nicht enden wollende Trauma der amerikanischen Geschichte zutage.Sehr tragisch werden hier die Schicksale von Kindern und Jugendlichen geschildert, die in ein aussichtsloses Räderwerk der Justiz und Grausamkeit geraten sind. Demütigungen, Ausbeutung, Misshandlungen, Folter, extremer Rassismus, ja sogar Morde sind an der Tagesordnung.Es ist unglaublich, was Menschen anderen Menschen antun können und deswegen sind solche Bücher gegen das Vergessen von Unmenschlichkeit und Rassismus so wichtig. Damit es sich nie mehr wiederholen kann...
C**G
Kloß im Hals
Ich bin ein großer Freund von Büchern, die wie beiläufig eine große Geschichte entfalten und das Gemüt bewegen. Dieses Buch gehört dazu. Leider blieb mir die Geschichte wie ein Kloß im Hals stecken, selbst Wochen nach Beendigung fühlt man die Druckstelle, ist aber nicht dem Buch dafür böse, sondern dankbar, wieder etwas mehr über das Gute und das Böse in Menschen aus sicherer Distanz gelernt zu haben. Sehr, sehr empfehlenswert.
T**S
Oberflächlich
Dafür bekommt man den Pulitzerpreis ? Das Buch wirkt oberflächlich , ohne Tiefgang . Man wird einfach nicht mit den Figuren warm . Die Hauptperson ist wird fast zu Tode gefoltert und erfreut sich danach an der gemütlichen Zeit im Krankenhaus der Anstalt . Erstaunlich ! Liegt es an der Übersetzung ?
ترست بايلوت
منذ 4 أيام
منذ أسبوعين