American Sniper: Die Geschichte des Scharfschützen Chris Kyle
I**O
Das schlimmste Buch bis jetzt
Die Regierung sollte sich unbedingt das Hirnwaschmittel patentieren lassen, denn dieses Buch wird keinem normalen Menschen gefallen - das schreibe ich als grosse Waffenliebhaber.Kyle kommt in seinem Buch wie ein überheblicher, arroganter, streitlustiger, agresiver patriotischer Vollidiot.Erster "wtf" Moment war Reihenfolge Gott, Vaterland, Familie. In Wirklichkeit gab zwischen Vaterland und Familie noch die Seals, seine Ziele, Träume, etc.Ich musste wirklich kämpfen um das Buch durchzulesen. Es gab manchmal Sachen, bei denen man lachen konnte - seine Handlungen und Charakter machten es aber sofort zunichte.Einzig positiv fand ich den Text von Taya, aber auch sie ging zum Ende auf die Nerven wegen ihre extreme Naivität.Letzte 40 Seiten erinnerte Chris endlich langsam an einem Erwachsenen und nicht an ein 8 jähriges Egoshooter Kind.Kein Wunder, dass das Buch in Emerika Nr. 1 ist/war - es gibt Millionen andere genauso Hirngewaschene Deppen, die ihn für Gott halten.Hätte das gleiche Buch ein Europäer geschrieben, wäre es ein disaster.Übrigens habe ich viele Tagebücher aus dem zweiten Weltkrieg gelesen (von bösen bösen Deutschen Soldaten) und in keinem dieser Bücher kam etwas wie "ich hatte Spass, ich wollte jemanden töten, ich hatte Spass an töten" vor.Ich habe das Buch gelesen, weil mir der Film gefallen hat - unterschied zwischen Filmcharakter und dem echtem war aber gewaltig.Sparrt euch das Lesen und lasst die Finger davon.
K**S
Zum Teil schwer erträgliche (Kriegs-) Biographie einer ambivalenten Persönlichkeit
Ich lasse bei meiner Bewertung mal außen vor, dass der Einmarsch der USA in den Irak auf erlogenenen Tatsachen beruht und der Krieg eigentlich so nicht hätte stattfinden dürfen, aber ein Soldat kann sich sein Einsatzgebiet nicht raussuchen.Was zunächst auffällt, ist der relativ einfache Erzählstil Kyles. Gut, er ist kein Literat, aber Lesefluss kommt nicht wirklich zu Stande.Kyle schildert sein Leben, angefangen mit seiner Kindheit, erzählt weiter über seine Tätigkeit als Rodeoreiter, Farmarbeiter und Student und kommt dann dahin, wo er dem Militär beitritt. Ausbildung und Kriegseinsatz nehmen dabei den Hauptteil ein. Zum Schluss gibt es noch einige Seiten, über sein Leben nach dem Krieg, die eigentlich die interessantesten sind.Es ist schwierig zu beurteilen, ob Kyle zu sich selbst und auch zum Leser ehrlich ist. Dieser Mensch hat über 160 Menschen im Kriegseinsatz getötet und hat nach eigenen Angaben ein reines Gewissen und jeder hätte diesen Tod verdient und er hätte nichts bei jedem Schuss gefühlt. (Im Gegenteil, er hätte sogar noch mehr abschießen wollen. Es hat ihm Spaß gemacht.)Eine Selbstreflektion findet auch nicht wirklich statt. Die NAVY und speziell die S.E.A.L.S sind die größten. Sie trinken viel, prügeln sich oft, schikanieren sich gegenseitig, sind aber eigentlich ganz brav und anständig und sind natürlich die härtesten Soldaten. Kyle kennt weiterhin nur Schwarz und Weiß. Er stellt die US-Amerikaner und deren Kultur klar über die Iraker. Für ihn sind das alles Wilde und Feinde. Selbst die Zivilsten im Irak sind nach seiner Ansicht eigentlich nicht viel wert.Er schimpft viel auf die "Obrigkeit und die Führung" der "Schreibtischtäter" beim Militär, die seiner Meinung nach keine Ahnung haben, wie man einen Krieg zu führen hat. Als er aber selbst im Rang aufsteigt und es besser machen könnte, sagt er immer nur, dass das ganze Schreibtischzeug nichts für ihn ist. Er will nur raus und kämpfen.Erst als Kyle selbst mal angeschossen wird und Angst um sein Leben und Panikattacken bekommt, entscheidet er sich das Militär zu verlassen. Als seine Frau ihn vorher inständig darum bat und mit Scheidung drohte, hat ihn das nicht wirklich interessiert.Auch seine Prioritätenliste ist fragwürdig. Erst Gott, dann das Land und dann die Familie.Wenn man all das zusammennimmt und davon ausgehen will, dass jeder im US-Militär so denken sollte und diese gemeinhin als "Weltpolizei" firmieren, kann einen das schon nachdenklich stimmen.Erst zum Ende hin lernt man auch mal den gebrechlichen Kyle kennen, indem er mal kurz sein Alkoholproblem anspricht und eigene Fehler während der Beziehung und Ehe und auch im Krieg eingesteht und dass er doch Vategefühle hegt. Der Blick auf Kyle wird weiterhin milde gestimmt, als er über sein ehrenamtliches Engagement für Kriegsversehrte und die Stiftungen seiner beiden gefallenen Kameraden berichtet.Die Einschübe seiner Frau waren Anfangs noch interessant, gegen Ende des Buches wiederholen sich die Inhalte aber immer.Dass die Frau nach Kyles Tod noch ein "Schlusswort" ans Ende gestellt hat, finde ich auch nicht so prickelnd. Der Mann hat seine Biographie geschrieben, so wie sie ist. Hier sollte er auch das letzte Wort haben dürfen.Zusammenfassend muss ich zunächst anmerken, dass ich dankbar bin, dass es Menschen wie Kyle gibt, die ihr Leben hergeben, um ihr Land und ihre Mitmenschen zu verteidigen und dazu auch eine gewisse Härte, Routine und "Abgestumpftheit" gehört. Ich unterstütze auch seine Meinung, dass Soldaten ein zu negatives Standing in unserer Gesellschaft haben. Allerdings fragt man sich das ganze Buch über, ob vieles, was Kyle von sich gibt, seine ureigene Einstellung ist, oder ob man ihn durch Drill erst zu dem Menschen mit diesem Weltbild gemacht hat.Das Buch ist also tatsächlich eine relativ interessante Charakterstudie, die an vielen Stellen jedoch schwer erträglich ist. Daher nur eine eingeschränkte Empfehlung von mir.
C**S
R.I.P. Kyle
...gegen das Buch verschwindet der Film im nirgendwo. Wem auch verwendete Waffensysteme interessieren und vor allem wem die wahre Geschichte - von Kyle selbst verfasst - interessiert wird das Buch lieben und genauso wie ich fasziniert sein. Sehr oft kommt man mit dem Denken aus unserer "NORMALEN ZIVILISATION" an seine Grenzen des Verstehen was in so einem Menschen wohl vorgehen mag. Wahrscheinlich muss man sich das zulegen um Krieg emotional zu überleben. Wer meint, dass das Buch vor Überheblichkeit eines SEAL strotzt, der hat wohl die Zeilen überlesen in denen er zugibt eine Niete am Himmel wie auch im Wasser zu sein. Ich finde, dass es mit sehr viel teils heiterer Ironie geschrieben wurde. Für mich ein spitzen Buch, dass ich nur jedem interessierten empfehlen kann....
M**L
Extrem unsympathischer Autor - lieber den Film gucken
Auch wenn es meist genau anders herum ist: hier ist der Film dem Buch deutlich vorzuziehen.Der Autor kommt im Gegensatz zum Film im Buch extrem unsympathisch herüber: selbstherrlich, arrogant, besserwisserisch, brutal und ziemlich simpel gestrickt. Außerdem scheint er an vielen Stellen zu übertreiben, dies aber natürlich nur meine Vermutung.Die Gegner im Krieg sind alles "Schurken", seine Freude über das Töten versucht er nicht zu verbergen. Die Seals sind eh und immer die Besten, deren liebste Freizeitbeschäftigung scheint es zu sein andere Kneipengänger besinnungslos zu prügeln. Alle Oberen der Armee sind "Sesselpupser" und er weiß natürlich wie man alles besser machen könnte. Der Charakter wird von Seite zu Seite noch unsympathischer, während er sich selber als "Legende" unglaublich gut gefällt.Anstrengend, nicht gut geschrieben und ohne Spannungsbogen. Dieses Buch lieber vermeiden.
S**E
Kontroverses aber wichtiges Werk
Diese Rezension bezieht sich auf die englische Version des Buches, kann also nicht über die deutsche Übersetzung urteilen. Das Buch wurde über Amazon gebraucht erworben, weswegen eventuell kein verifizierter Kauf angezeigt wird.Mir ist bewusst, dass „American Sniper“ ein sehr kontroverses Buch ist und ich verstehe durchaus, warum. Rein objektiv betrachtet liest es sich sehr nüchtern – was verständlich ist, immerhin ist der Autor (obwohl er sich fachliche Hilfe ins Boot geholt hat) ein ehemaliger Soldat und kein erfahrener Schriftsteller. Mich hat das nicht gestört, aber wer ausgeschmückte und sprachlich anspruchsvollere Darstellungen bevorzugt, sollte sich andere Bücher anschauen (bspw. Generation Kill von Evan Wright).Als Deutsche kann ich einige Dinger (Gefühle, Einstellungen, Gegebenheiten) nicht nachvollziehen und ich stimme durchaus mit vielen Gedanken des Autors nicht überein – das heißt jedoch nicht, dass ich diese Sichtweise verurteile oder mir überhaupt anmaße, darüber zu urteilen. Ich habe großen Respekt vor Mr. Kyle, vor seinem Leben, seinem Wirken, seinen Entscheidungen und seiner Ehrlichkeit.Trotz all dieser Punkte (dem trockenen Schreibstil, der komplett anderen Sichtweise), hat mich dieses Buch emotional berührt und ich konnte definitiv auch viele Lehren für mich daraus ziehen.Viele Kritiker bemängeln, dass Mr. Kyle eine arrogante Art an den Tag legen würde – ich denke, dass das ein sehr subjektives Empfinden ist. Auf mich hat dieses Buch an keiner Stelle eingebildet oder überheblich gewirkt. Selbstbewusst und realistisch durchaus (nicht nur, was gute sondern auch schlechte Einstellungen und Erlebnisse angeht) aber dennoch hat Mr. Kyle von anderen Soldaten und Kollegen meist sehr respektvoll gesprochen und negative Erlebnisse relativiert.Ich denke, dass dieses Buch mir noch lange im Hinterkopf bleiben wird – ich habe es jedenfalls beim Lesen mit Markierungen nur so übersät.Endgültige Wertung: ★★★★
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